Förderschwerpunkte

Bevor du dich für das Studium entscheidest, nimm dir Zeit, um zu überlegen, mit welchen Menschen du gemeinsam arbeiten möchtest. Im Folgenden geben wir dir einen Überblick, welche Menschen du durch die Auswahl eines Förderschwerpunktes erreichst und begleitest.

1. Förderschwerpunkt Lernen

Der Förderschwerpunkt "Lernen" fokussiert Kinder und Jugendliche, die beim Erwerb von Wissen, der Entwicklung von Fähigkeiten und der Bewältigung von Lernaufgaben Unterstützung benötigen.

Diese Schwierigkeiten können sich in verschiedenen Bereichen zeigen, zum Beispiel beim Aneignen, Behalten und Anwenden von Wissen sowie bei der Entwicklung von Lernstrategien. Dabei ist das Ziel des Lernens nicht nur das reine Wissen, sondern auch die Handlungsfähigkeit und die Vorbereitung auf das Leben in der Gesellschaft. Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten brauchen oft gezielte Unterstützung, um ihre individuellen Kompetenzen zu entwickeln und den Lernanforderungen gerecht zu werden. Es ist deshalb wichtig, die individuellen Bedürfnisse aller Schüler:innen zu berücksichtigen und entsprechende Unterstützung anzubieten. So fördern wir Lernerfolge und verbessern Zukunftschancen.

Podcast FSP-Lernen, 47 Minuten, Prof. Dr. Matthias Grünke / Uni Köln, Open Spotify (keine Registrierung notwendig)

Broschüre FSP-Lernen, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

2. Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung

Der Förderschwerpunkt "Emotionale und soziale Entwicklung" beschreibt Kinder und Jugendliche, bei denen Beeinträchtigungen im Bereich des emotionalen Erlebens und der sozialen Interaktion vorliegen. Diese Beeinträchtigungen können die Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen stark einschränken.

Um festzustellen, ob eine Beeinträchtigung vorliegt, werden Kriterien wie Intensität, Ökologie und Integration herangezogen. Diese Kriterien müssen in einem klinisch relevanten Ausmaß erfüllt sein, damit von einer Gefühls- und Verhaltensstörung gesprochen werden kann. Etwa 12 bis 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in westlichen Ländern sind von klinisch relevanten Gefühls- und Verhaltensstörungen betroffen. Dabei treten bestimmte Störungen wie Angststörungen und depressive Störungen häufiger auf. Erklärungsmodelle für Gefühls- und Verhaltensstörungen betonen die Komplexität dieser Phänomene und betonen die Interdependenz biologischer, psychologischer und sozialer Risikofaktoren über den gesamten Entwicklungsverlauf hinweg.

Podcast FSP-Emotionale und soziale Entwicklung, 42 Minuten, Prof. Dr. Thomas Hennemann, Dr.in Tatjana Leidig / Uni Köln, Open Spotify (keine Registrierung notwendig)

Broschüre FSP-Emotionale und soziale Entwicklung, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

3. Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Der Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung" befasst sich mit Kindern und Jugendlichen, deren kognitive Prozesse unterdurchschnittlich verarbeitet werden, wodurch Probleme bei der sozialen Anpassung auftreten können.

Geistige Behinderung ist ein komplexes Phänomen, das auf organische Schädigungen zurückzuführen ist und sich in verschiedenen Ausprägungen manifestieren kann. Dabei spielt die individuelle Bewertung der Lebenssituation und die soziale Integration eine wichtige Rolle. Einige Kinder werden in einer inklusiven Umgebung gefördert, andere haben schwerwiegendere oder komplexe Beeinträchtigungen und benötigen spezielle Unterstützung in einer Förderschule. Die Zielgruppe dieses Förderschwerpunkts ist sehr heterogen, was eine eindeutige Definition erschwert. Im Mittelpunkt steht das Interesse/der Anspruch/die Bemühung, individuelle Bedürfnisse und Potenziale jedes Einzelnen und jeder Einzelnen zu erkennen und entsprechende Unterstützung anzubieten, um die Teilhabe der Kinder und Jugendlichen an der Gesellschaft zu fördern.

Podcast FSP-Geistige Entwicklung, 46 Minuten, Dr.in Caren Keeley & Jessica Geuting / Uni Köln, Open Spotify (keine Registrierung notwendig)

Broschüre FSP-Geistige Entwicklung, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

4. Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation

Der Förderschwerpunkt "Hören und Kommunikation" umfasst Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Arten und Graden von Hörschwierigkeiten, einschließlich peripherer und zentraler Hörstörungen.

Diese reichen von Schallleitungsschwerhörigkeit bis hin zu auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS), die das Sprachverständnis und die Kommunikationsfähigkeit beeinträchtigen können. Die verschiedenen Arten von Hörschädigungen, wie Schallleitungsschwerhörigkeit und Schallempfindungsschwerhörigkeit, können leider dazu führen, dass die Kinder einen eingeschränkten Wortschatz erwerben und/oder Schwierigkeiten mit der Grammatikentwicklung haben. Zudem kann eine Hörschädigung die Kommunikation in schulischen Kontexten erschweren, insbesondere in unruhigen Umgebungen oder bei mehreren Gesprächspartner:innen. Das kann zu Hörstress und Erschöpfung führen. Eine angemessene Unterstützung, sei es durch technische Hörhilfen oder alternative Kommunikationsformen wie Gebärdensprache, ist deshalb sehr wichtig. Denn nur so können Schüler:innen mit Hörschädigungen erfolgreich am schulischen Leben teilnehmen und ihre Bildungschancen verbessern.

Podcast FSP-Hören und Kommunikation, 55 Minuten, Prof.in Dr. Karolin Schäfer & Fr. Kathrin Vogt / Uni Köln, Open Spotify (keine Registrierung notwendig) (Transkript)

Broschüre FSP-Hören und Kommunikation, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

5. Förderschwerpunkt Sprache

Der Förderschwerpunkt "Sprache" umfasst verschiedene Beeinträchtigungen im sprachlich-kommunikativen Bereich bei Kindern und Jugendlichen.

Diese Beeinträchtigungen können unterschiedliche Ursachen haben und sich in verschiedenen Dimensionen der Sprache zeigen. Dazu gehören der innere Selbstausdruck, der kommunikative Prozess, die Sprachstrukturen auf Laut-, Wort- und Satzebene sowie der Vorgang des Sprechens. Die primären sprachlich-kommunikativen Störungsbilder umfassen unter anderem Sprechstörungen, Sprachstörungen, Redestörungen sowie Schluckstörungen. Diese können sich in vielfältigen Symptomen äußern, zum Beispiel in Schwierigkeiten mit der Aussprache, der Grammatik und dem Satzbau oder auch in Problemen bei der Wortschatzbildung. Dabei können auch andere primäre Unterstützungsbedarfe wie ADHS oder Autismus-Spektrum-Störungen mit sprachlichen Beeinträchtigungen einhergehen. Das ist für Lehrkräfte eine besondere Herausforderung, besonders im Rahmen der schulischen Inklusion.

Podcast FSP-Sprache, 45 Minuten, Prof.in Dr. Tanja Ulrich & Dr.in Stephanie Riehmann / Uni Köln, Open Spotify (keine Registrierung notwendig)

Broschüre FSP-Sprache, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

6. Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung

Der Förderschwerpunkt "Körperliche und motorische Entwicklung" umfasst eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. Dazu gehören nicht nur körperbehinderte, sondern auch Kinder mit schweren organischen Schäden, Stoffwechselproblemen, chronischen Erkrankungen und Wahrnehmungsstörungen.

Die Kinder und Jugendlichen sind sehr unterschiedlich, was ihre Behinderungen und Entwicklungsbesonderheiten betrifft. Dazu gehören zum Beispiel cerebrale Bewegungsstörungen, Epilepsie, chronische Erkrankungen, Muskeldystrophie, Spina bifida, Entwicklungs- und Wahrnehmungsstörungen sowie schwerste Behinderungen, die eine umfassende Unterstützung und Anpassung des Unterrichts erfordern. Die Lernleistungen von Kindern mit einer Körperbehinderung können ganz unterschiedlich sein. Sie reichen von einer normalen Begabung bis hin zu einer geistigen Behinderung. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Behinderung ein Kind hat. Denn die Ausprägung der Behinderung und die Kombination mit anderen Behinderungen sind ganz unterschiedlich.

Podcast FSP-körperliche und motorische Entwicklung, 42 Minuten, Prof. Dr. Jens Boenisch / Uni Köln, Open Spotify (keine Registrierung notwendig)

Broschüre FSP-körperliche und motorische Entwicklung, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

Stimmen zur Lehrer*innenbildung und zum Lehramt an der Uni Köln, Prof. Dr. Jens Boenisch / Uni Köln

Stimmen zur Lehrer*innenbildung und zum Lehramt an der Uni Köln, Jakob Sponholz / Uni Köln

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